Wo einst die Kühe grasten


Vor über 25 Jahren grasten hier noch die Kühe – heute spielen auf der Anlage im Norden Münchens Golfstars wie Martin Kaymer oder Rory McIlroy. Die Historie des GC München Eichenried und seines – inzwischen 27 Loch-Platzes – ist kurz und steil. Bereits 1989 wurden auf dem damals noch jungen Platz die 1. BMW International Open ausgetragen. Heuer findet vom 20. bis 23. Juni das 25. Jubiläumsturnier wieder auf dem parkähnlichen Platz statt, der „Home of the BMW International Open“ ist. Dank dieses einzigen Turniers der PGA European Tour in Deutschland ist Eichenried die deutsche Golfanlage mit dem größten internationalen Bekanntheitsgrad. Der Platz umfasst heute drei Neun-Loch-Plätze (A 1-9, B 1-9 und C 1-9) und einen öffentlichen 6-Loch-Kurzplatz. Wir stellen Ihnen die 18 Löcher vor, die auch die Profis im Juni spielen werden, darunter ein Loch, das nur während der BMW International Open aktiviert wird.
Der Platz wird ständig optimiert, wie der Geschäftsführer des Clubs Korbinian Kofler erzählt: „Die A2 und die A6 beispielsweise erhalten neue Championsabschläge. Beide Bahnen werden somit um 15 und gut 45 Meter verlängert.“ Im vergangenen Jahr vergrößerten die Eichenrieder den Teich auf der C3, dem 16. Loch der BMW International Open hufeisenförmig um das Green; in diesem Jahr erfolgte eine Teichvergrößerung bei der C9, dem 18. Loch.
![]() Bahn eins (A 1):Ein anspruchsvolles Par 4 zum Auftakt, wo vor allem zu weit rechts platzierte Drives den 2. Schlag erschweren. Der Schlag zum Grün ist auch nach einem guten Abschlag noch recht lang. Sollte ein direkter Schlag auf das Grün nicht möglich sein, dann ist rechts die sicherere Seite. Die Bunker links vor dem Grün sollte man unbedingt vermeiden! Das Grün hat eine recht starke Welle, daher ist es sehr wichtig, auf die Fahnenposition zu achten. | ![]() Bahn zwei (A 2):Ein schweres Par 3, durch Bunker frontal und links extrem verteidigt. Je nach Wind und Wetter ist vom langen Eisen bis zum Holz 3 alles möglich. Da die meisten Gefahren vor dem Grün lauern, ist hier ein längerer Schläger die richtige Wahl. Der Schlag muss lang genug sein, um die beiden seitlichen Bunker zu überwinden. Vor allem der auf der linken Seite vorgelagerte Bunker sollte vermieden werden. | ![]() Bahn drei (A 3):Mit das schwerste Par 4 am Platz. Nach gelungenem Drive bleibt immer noch ein langer Weg auf das schmale Grün. Der Schlag zum Grün sollte eher rechts platziert werden. Dieser sollte besser nicht zu lang geraten, da ansonsten der Grünbunker auf der rechten Seite ins Spiel kommt. |
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![]() Bahn vier (A 4):Das relativ kurze Par 4 erfordert einen gut platzierten Abschlag, dann bleibt noch ein Wedge ins Grün. Zu kurze Bälle über das Wasser werden gnadenlos geschluckt. Dieses Loch erhält seine Schwierigkeit durch das Anspiel des relativ kurzen aber breiten Grüns, welches durch das Wasserhindernis auf der linken und den Bunker auf der rechten Seite sehr gut verteidigt ist. | ![]() Bahn fünf (A 5):Auch hier ist der Abschlag der entscheidende Schlag. Gut platziert eröffnen sich gute Chancen auf ein Birdie. Das Grün ist groß aber eben. | ![]() Bahn sechs (A 6):Das erste Par 5. Zwei Gräben erfordern überlegtes Spiel, speziell der erste Graben liegt für die etwas kürzeren Drives in gefährlicher Länge. Der zweite Schlag sollte sicher auf die rechte Seite des Fairways gelegt werden, um dem Wasserhindernis deutlich auszuweichen und das Grün mit einem kurzen Eisen anspielen zu können. Beim Anspiel des nierenförmigen und sehr welligen Grüns muss man besonders sorgfältig den passenden Schläger wählen. |
![]() Bahn sieben (A 7):Das schwerste Par 4 am Platz. Nur ein extrem guter gerader Drive eröffnet eine reelle Chance auf ein gelungenes Anspiel mit dem 2. Schlag. Die beiden Bunker auf Drivehöhe machen die Bahn nicht unbedingt leichter. Das Grün ist sehr tief und hat zwei Ebenen, die das Putten erschweren. Achtung: rechts hinten lauert ein vom Fairway nicht sichtbarer aber wegen seiner Tiefe tückischer kleiner Bunker. | ![]() Bahn acht (A 8):Wieder ein schwer anspielbares Par 3. Zwei Bunker rechts und auch das ondulierte Grün sorgen je nach Pin-Position für Schwierigkeiten. Sollte die Fahne kurz gesteckt sein, so führt ein zu lang geratener Schlag zu einem sehr schwierigen Putt abwärts über die mitten durch das Grün verlaufende Welle. | ![]() Bahn neun (A 9):Ein langes Par 5, das auch für extreme Longhitter dank des Grabens vor dem Grün kaum mit dem 2. Schlag angreifbar ist. Zwei solide Schläge vor den Graben, dann bleibt ein mittleres Eisen ins Grün. Außerdem ist das Grün sehr groß, und deshalb ist bei der Schlägerwahl die Fahnenposition unbedingt zu beachten. |
![]() Bahn zehn (B 1):Ein Hammer-Par 4. Der Großteil der Golfer spielt diese Bahn am besten gedanklich als Par 5, und auch dann ist diese Bahn noch schwer genug. Nur bei einem gelungenen sehr langen Abschlag ist ein direkter Angriff auf das Grün mit dem zweiten Schlag zu empfehlen! Sonst lieber mit dem zweiten Schlag links vor das Grün zielen, um den rechts des Grüns lauernden großen Grünbunker zu vermeiden. Ein Bogey ist hier aller Ehren wert. | ![]() Bahn elf (B 9):Auf diesem Par 5 ist ein gerader Drive die halbe Miete. Danach ein gut platzierter 2. Schlag und das Par rückt in greifbare Nähe. Der zweite Schlag sollte links vom Fairwaybunker landen aber deutlich vor dem Wasserhindernis liegen bleiben. Es ist ein reiner „Transportschlag“ und vielleicht gerade deshalb so schwierig. Dann kann man mit dem dritten Schlag das sehr große Grün gut angreifen. | ![]() Bahn zwölf (C 1):Ein dankbares Par 3 zum Auftakt. Ein sicheres mittleres Eisen und zwei solide Putts sollten das Par sichern. Es ist besser, das Grün links anzuspielen, da auf der rechten Seite ein Bunker und der Baum ins Spiel kommen. Zu lange Schläge finden hinter dem Grün kein Hindernis, sondern sind mit einem einfachen Chip zurück auf das Grün zu spielen. Die Devise lautet also „lieber zu lang als im Wasser“. |
![]() Bahn dreizehn (C 2):Ein relativ kurzes Par 4. Gefahr lauert nur durch die rechts platzierten Bunker. Ein gut gesetzter Drive ist auch hier die halbe Miete. Das Grün ist insgesamt in Richtung Fairway geneigt. Dadurch sind Schläge, die viel zu lang waren, nur schwer zurück zu chippen. | ![]() Bahn vierzehn (B 2):Zum „Erholen“ ein leichtes Par 5, vorausgesetzt kein Gegenwind kommt ins Spiel. Ein solider Abschlag und ein gut platzierter 2. Schlag sorgen bei vielen Golfern für ein kurzes Anspiel und eine reelle Birdie-Chance. Um schwierige lange Putts auf dem mehrstufigen Grün zu vermeiden, sollte man bei der Annäherung unbedingt die Fahnenposition auf dem Grün beachten. | ![]() Bahn fünfzehn (B 8):Mit einem geraden Drive über den Graben ist das „Green in Regulation“ möglich. Das Grün ist sehr lang, und daher ist beim Grünanspiel auf jeden Fall auf die Fahnenposition zu achten. Generell ist das Grün links mangels Bunker ungefährlich. |
![]() Bahn sechzehn (C 3):Wieder ein Par 4, an dem ein gut platzierter Abschlag entscheidend ist. Das optisch wohl schönste Loch des Platzes kann aber auch schnell zum Desaster werden. Denn nach der Vergrößerung des Teichs kommt dieser sowohl rechts als auch frontal ins Spiel. Zudem lauert in der Landezone des Abschlags ein tiefer Bunker. Mit einer Wedge gilt es, das zu den Seeufern hin abfallende Inselgrün sicher anzuspielen. | ![]() Bahn siebzehn:Eichenrieds „Dornröschen“-Loch, ein Par 3, das bei der Platzerweiterung auf 27 Löcher im Jahre 2002 aus wegetechnischen Gründen stillgelegt wurde und nur während der BMW International Open wieder zum Leben erweckt wird. Hier lockt beim Turnier der Hole-in-one-Preis, ein hochwertiges BMW-Fahrzeug. Das Fairway wird rechts von einem Wasserhindernis begrenzt, das gern Bälle schluckt. | ![]() Bahn achtzehn (C 9):Am Ende der Runde dann der Klassiker – das Schlussloch der BMW International Open. Dieses Par 5 – ein Dogleg nach links – sorgt nochmals für gehörig Nervenkitzel. Wasser links beim Abschlag, dann der Bachlauf quer über das Fairway und Wasser rechts und vor dem Grün erfordern höchste Konzentration für einen gelungenen Abschluss. Für die 25. BMW International Open wurde der Teich 2013 vor das Grün gezogen, so dass hier noch mehr Spannung für die Zuschauer zu erwarten ist. |